Jens Kerbel

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Kristof Magnusson

 

MÄNNERHORT

 

 

 

 

Helmut, Eroll und Lars haben sich im Heizungskeller eines Einkaufszentrums heimlich einen Rückzugsraum eingerichtet – ihren persönlichen Männerhort. Dorthin verschwinden sie immer samstags auf der Flucht vor ihren einkaufswütigen Frauen. Sie fachsimpeln über Fernsehen, Fußball und Technik; Frauen sind lediglich auf Hochglanzpapier Teil ihrer samstäglichen Idylle. Aber dann entdeckt der Brandschutzexperte Mario ihren Hort der Männlichkeit und droht, sie zu verraten. Die drei Freunde geraten in Panik. Als dann auch noch eine skurrile Wette die Beziehungen der Männer auf den Kopf stellt, müssen einige von ihnen komplett in den Heizungskeller einziehen. Sie beginnen, sich auf das Merkwürdigste zu verwandeln ...

 

Männerhort ist eine abgründige Komödie über Männer, Frauen und Adrenalinschübe zwischen Hot Dog und Hot Pants.

 

Kristof Magnusson (*1976 in Hamburg) ist Romanautor, Dramatiker und Übersetzer aus dem Isländischen. Nach seinem Studium des Szenischen Schreibens am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig hat er mehrere Romane veröffentlicht (Zuhause und Das war ich nicht). Sein jüngstes Theaterstück Sushi für alle erlebte 2011 am Schauspiel Dortmund seine gefeierte Uraufführung. AuchMännerhort lebt von Dialogen in Screwball-Manier und einem hintergründig-bösartigen Humor. Über 100.000 Zuschauer haben Männerhort seit 2004 in Berlin gesehen.

 

 

Inszenierung: Jens Kerbel und Jennifer Whigham

Bühne und Kostüme: Larissa Hartmann

Licht: Rolf Giese

Dramaturgie: Dirk Baumann

 

Mit: Andreas Beck, Ekkehard Freye, Frank Genser, Sebastian Kuschmann 

 

 

 

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PRESSE:

 

 

RuhrNachrichten, 24.09.2013

 

„Wann ist der Mann ein Mann? Wenn er zu viert im Heizungskeller der Thier-Galerie hockt, in seinem Geheimversteck Fußball guckt, Bier vernichtet und Sprüche klopfend auf die Sahne haut. (…) Das Stück ist zwinkernde Versuchs-Anordnung, boulevardeske Farce, manchmal reinster Klamauk – und saukomisch. Lange nicht mehr so gelacht wie bei der Dortmunder Premiere am Samstag im Studio des Schauspielhauses. Jens Kerbel und Jennifer Whigham haben inszeniert. Mit einem Händchen für Situationskomik und blendendem Gespür für das komödiantische Temperament der Darsteller. Vorneweg Andreas Beck als sächselnder Haustechniker Mario. Mal bräsig, mit herrlichen Momenten blöd glotzender Entgeisterung, dann wieder gewitzt und bauernschlau. Toll gespielt. Larissa Hartmanns Kostüme sind ein Jux für sich, auch für das Bühnenbild zeichnet sie verantwortlich. Der Gockel und eitle Pfau Lars (Sebastian Kuschmann) ist ebenfalls eine Bank. Wie er sich aufplustert, wenn das Zweit-Handy klingelt, auf dem er Sex-Treffs klarmacht: (…) Köstlich, köstlich. Ekkehard Freye und Frank Genser komplettieren die Viererbande armer Würstchen, die im Keller ihr Ego aufpumpen (…) Allerbeste Unterhaltung, mitunter ,Screwball'-Qualität.“

 

 

 

Westfälischer Anzeiger, 24.09.2013

 

„Jens Kerbel und Jennifer Whigham inszenieren das Werk temporeich und mit einiger Lust zur Überzeichnung (…). Die Dortmunder Version wurde passgenau den Verhältnissen des benachbarten Konsumtempels angepasst. (…) Und wenn auch die eigene Frau nicht die weiße Hose gleich fünf Mal kauft wie Lars’ Frau Anne, so kennt doch jeder Mann Debatten darüber, ob die Bluse gut aussieht oder nicht. (…) Und dann sind da vier Komödianten, (…). Wenn dieses Quartett mal wieder etwas vor der Tür zu hören glaubt und Deckung sucht, dann fallen sie in Vorstufen des Menschen zurück, kreischen und grunzen. (…) ein Spektakel mit vollem Körpereinsatz.“
Westfälischer Anzeiger, 24.09.2013

 

 

 

ars-tremonia.de, 22.09.2013

 

„Bei der Charakterisierung der Männer hat Magnusson tief in die Klischeekiste hineingegriffen und Pizza, Bier und Fußball herausgeholt. Dass die Premiere nicht in diesem Schwarz-Weiß-Schema stecken blieb, ist der Regie von Jens Kerbel und Jennifer Whigham zu verdanken. (…) Die Chemie zwischen den vier Schauspielern stimmte. Ekkehard Freye spielt Helmut, der den Männerhort quasi gegründet hat (…) als Macher, Organisator, der an dem Status Quo festhalten will, weil sich seine Lebenslügen draußen langsam zu einem Orkan zusammenbrauen. Frank Genser zeigt sehr schön die innere Verwandlung von Eroll, der sich im Laufe des Stückes zu einem „Frauenversteher“ wandelt (…). Sebastian Kuschmann spielte glaubwürdig den selbstverliebten, eitlen Lars (…). Köstlich, wie er bei den Handy-Gesprächen mit seinen Internet-Bekanntschaften seine blonde Haarmähnen-Perücke gekonnt nach hinten wirft und versucht, eine möglichst maskulin klingende Stimme zu bekommen. Andreas Beck glänzt als sächselnder Feuerwehrmann Mario mit Vokuhila und Schnäuzer. (…) Nachdem das Pointenfeuerwerk der Klischees zu Beginn abgebrannt wurde, kippt die Stimmung, als die Männer merken, dass sie ihre Beziehungen aufs Spiel gesetzt haben und ihre Lebenslügen kommen zum Vorschein. Whigham und Kerbel haben das ursprüngliche Happy-End verändert. Die, die sich sonst als pfiffige Gewinner darstellen, stehen plötzlich vor den Trümmern ihres Lebenstraums.“
ars-tremonia.de, 22.09.2013